Feierabend bei Photocase

‍Ein Rückblick
Photocase wurde 2001 gegründet. Schnell erfreute sich die Community großer Beliebtheit, speziell in Studierenden-Kreisen. 2005 kamen die Credits und Photocase wurde eine kommerzielle Plattform. Microstock war neu und rollte den Markt mit günstigen Preisen auf. Das Geschäft lief gut. Doch ab 2015 kamen die ersten Wolken auf. Dies lag daran, dass der Markt sich immer weiter polarisierte, was sich speziell bei den kleineren Agenturen bemerkbar machte. 2019 gelang es uns als Team, mit drastischen Maßnahmen die Firma zu sanieren.

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‍Wieso, weshalb, warum?
Fünf Jahre lang stagnierten die Umsätze, was angesichts der gleichzeitigen Branchenentwicklung als Erfolg gewertet werden muss. Corona kam, dann ein Krieg in der Nachbarschaft,– was uns als Unternehmen aber am meisten zugesetzt hat, war das Aufkommen leicht verfügbarer kostenloser Bilder, flankiert von einer Wirtschaft, die partout nicht mehr wachsen will. Eine kleine Weile brachte uns noch die Nachverfolgung von Urheberrechtsverstößen über die Runden, aber die generischen Verkäufe gingen immer weiter runter. Gleichzeitig stiegen die Kosten, ohne dass wir diese per Preiserhöhung weitergeben konnten. Nun ist die erste Jahreshälfte so schlecht gelaufen, dass wir die Jahresziele wohl nicht mehr erreichen werden. Wir befinden uns an einem Punkt, an dem wir die Notbremse ziehen müssen. Es gibt für Photocase leider keine Utopie, keinen Plan B, faktisch könnte es nur noch schlimmer werden, denn die Sintflut der KI-Bilder hat gerade erst begonnen. Für mich fühlt es sich wie eine Niederlage an.

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Was nun?
Anstatt uns einfach davonzustehlen, haben wir einen anderen, Photocase-typischen Weg gewählt – das offen kommunizierte, respektvolle Auseinandergehen. Wir kennen viele von euch persönlich und wollen niemand im Regen stehen lassen. Diese Entscheidung bedeutet für uns zwar ein weiteres Investment, doch wir glauben an Fairness und Transparenz, und so sollen uns diese Werte bis zum bitteren Ende begleiten. Daher lassen wir ab sofort die Auszahlungsschranke fallen, so dass jetzt auch kleinere Beträge unter 100 Euro abgerufen werden können. Es wäre nett, wenn du deine Bilder noch bis zum Schluss bei uns belässt. Sie werden danach automatisch gelöscht.

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Kai, Xavier und ich sind schon ziemlich bestürzt, dass es jetzt wirklich zum Shutdown kommt. Wir lieben Photocase, und die Firma ist lange Zeit ein wichtiger Teil unseres Lebens gewesen, in den wir viel Energie, Emotion und Engagement eingebracht haben. So wie auch du von der anderen Seite: Wir danken dir für die schöne Zusammenarbeit.

Falls du Fragen oder Diskussionsbedarf hast, wende dich bitte an Xavier ([email protected]).

Auf Wiedersehen, arrivederci und au revoir

Dein Dittmar (und Kai und Xavier)

PS: Falls dir jetzt gerade auffällt, dass dir die eine oder andere Datei fehlt, die du bei Photocase veröffentlicht hattest – im Foto-Admin gibt es einen neuen Button, über den du dein komplettes Portfolio runterladen kannst.